Jazzpodium on "Interesting"

 

Es brauchte keine Jazzstudie um vor Augen zu führen, dass es für MusikerInnen immer schwieriger wird von ihrer Musik zu leben. Die Flut an künstlereigenen Labels spricht seit Jahren eine deutliche Sprache: Wenn wr es nicht selbst in die Hand nehmen, wird uns keiner zuhören. Auch das Schweizer Label Wide Ear Records (WER) ist aus einer solchen Notwendigkeit entstanden, und geht einen konsequenten Weg: völlige Eigenverantwortung der Musiker für ihre Produktionen, gepaart mit erstklassiger Tonträgerqualität (in Produktionen wie im Layout). Zudem hat gerade die vermeintliche „Generation Download“ das Vinyl für sich entdeckt, und so verdienen zwei aktuelle Veröffentlichungen des Labels besondere Erwähnung. (…) (Alex) Hubers WER-Kollege Tobias Meier bietet auf seiner knapp 20-minütigen 10-inch-EP „Interesting“ Musik, die auf dem Cover mit der Bezeichnung „all kinds of sounds“ gut beschrieben ist. Wo auf der einen Plattenseite die Saxophonlinien und Sounds in neun Miniaturen sehr detailreich verschachtelt und zu Soundwolken geschichtet werden, präsentiert die zweite Seite ein knapp neunminütiges minimalistisches Sound-Pendel. Beide Veröffentlichungen zeigen, dass der Mut zum eigenen Label belohnt werden kann, wenn dann auch solch achtsam produzierte Aufnahmen ihren Weg in die Öffentlichkeit finde

(Thorsten Meyer)