Bad Alchemy
"IM WALD"

 

Ein erwartungsvoller Frosch ziert Im Wald (froschino records, supported by WER). Mit diesem Projekt entfaltet TOBIAS MEIER seine Spannweite vom NowJazzigen ins kammermusikalisch Komponierte, wenn man sich die Kammer als Kristallpalast vorstellt, in dem selbst Ents, ja nicht einmal Wolkenkratzer die Köpfe einziehen müssen. Mit Matthias Spillmann an der Trompete, Frantz Loriot an der Bratsche, Nicola Romanò am Cello und Raffaele Bossard am Kontrabass lässt Meier da zwischen 'Orion' und 'Apollo (a & b)' auch eine Streicherversion von 'Wolkenhaus' erklingen. Es interessieren ihn dabei, wie er auf seiner Website schreibt, Übergänge und Zwischenräume, gleichzeitig Klares und Verborgenes. 'Orion' besteht aus nebulösen Schraffuren der Streicher und gedämpfter Melodik der Trompete. Spillmann, der mit Bossard und Marc Méan auch in Mats-Up zugange ist, darf sich da tagträumerisch in den Nachthimmel vertiefen und sehnsuchtsvoll psalmodieren. Im 'Wolkenhaus' polieren die Streicher das Helldunkel der Wolken, feiner Messingklang setzt matt glänzende Nuancierungen. Und wir steigen und steigen immer mehr dem Licht entgegen. Bei 'Apollo (a & b)' verstärkt Meier dann selber ein kollektives Stakkato, das dann ausfächert in ein weiterhin repetitives Riffing der Streicher und ein bewegtes Figurieren der Bläser. Bis 'a' abreisst und 'b' anhebt als ein gesummtes und impensierito gestrichenes Adagio, mit dem man, die Trompete voran, jenem Übergang ins Verborgene entgegen strebt, dem schon Ives mit seinem berückenden 'Unanswered Question' entgegen tastete. Bis die Klänge durchscheinend werden und ins sich Sublime auflösen.